
Liebes Tagebuch,
was soll ich Euch sagen? Endlich war es soweit und es ging nach WACKÖÖÖÖÖÖÖN! Eine Gruppe von 5 Schandmaul-Verrückten enterte das Matsch-Paradies zur Mittagszeit. Glücklicherweise waren wir alle gewappnet mit Gummistiefeln, dicken Stiefeln oder sogar Fischerhosen. Matsch und Nässe würden wir also trotzen, komme was wolle. Selbsterklärend war unser Ziel die Wackinger-Stage um 22:15 Uhr für den Auftritt von Schandmaul. Doch als wir ankamen, hatten wir bis dahin noch viel Zeit.
Erste Amtshandlung war für uns, erst einmal etwas Trinkbares zu finden und uns auf den Tag einzustimmen. Wir hatten von der ersten Minute an so viel zu sehen, dass wir teilweise nur staunend mit einem Getränk in der Hand dastanden und diese unglaubliche Atmosphäre aufsaugten. Ich war tatsächlich die Einzige der Gruppe, die bereits 3-mal Wacken-Erfahrung gesammelt hatte. Hieß aber auch, dass ich das Gelände schon etwas kannte und uns ein wenig Orientierung verschaffen konnte. Ziemlich belustigt von der Matsch-Situation, kämpften wir uns etwas über das Gelände, bis wir um 15:45 Uhr zur Harder Bühne wateten und uns einen recht schönen Platz mittig für Peyton Parrish suchten. Auf Peyton freuten wir uns auch schon, 3 von uns hatten ihn bereits bei Santiano als Vorband am Hamburger Großmarkt schon einmal gesehen. Mein persönliches Highlight war das Lied „I´ll make a man out of you“ aus seinem Disney-Album. Der ein oder andere von Euch mag diesen Song aus dem Disney Film Mulan kennen. Aber generell fand ich persönlich sein Konzert wirklich klasse! Wer Interesse hat, kann das Konzert aktuell auf MagentaTV anschauen.
Um der auseinanderlaufenden Masse etwas zuvorzukommen, sind wir beim vorletzten Song von Peyton Parrish aus der Masse heraus, etwas nach hinten, gegangen. Während dem Song „Valhalla Calling“, bekannt aus Assassins Creed Valhalla (für die Zocker unter uns), filmten wir ein wenig von hinten, als plötzlich bekannte Gesichter unser Video sprengten – da standen doch unsere Mäuler plötzlich vor uns inkl. Kameramann Matze Pracht, um „Matsch-Spiele-Videos“ zu drehen. Wir amüsierten uns alle ziemlich über das Feststecken im Schlamm und der sehr lustigen Gesichter und Körperbewegungen, die beim Versuch, sich aus dem Matsch zu befreien, entstanden. Besonders Stefan´s Outfit feierten wir – gelbe Gummistiefel und Badehose. Wir machten noch ein cooles Gruppenbild mit Band, die sich dann aber auch wieder in den Artist-Bereich zurückzogen. Wir hatten uns sehr gefreut, sie zu sehen.
Danach suchten wir uns erst einmal etwas Essbares und einen Platz zum Hinsetzen. Später erkundeten wir noch ein wenig das Gelände, bis wir uns zu Papa Roach wieder im Infield einfanden. Wir wussten allerdings schon, dass Papa Roach bis 22:15 Uhr spielen und genau zu diesem Zeitpunkt Schandmaul starten würde. Daher entschieden wir, nur ein paar Songs aus dem Infield zu schauen und uns dann durch den Matsch zeitig zur Wackinger-Stage durchzuschlagen. Das dauerte dann doch einen Moment durch die Menschenmenge und den Schlamm. Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie viel Glück wir an diesem Tag mit dem Wetter hatten? Am Morgen und Mittag gab es ordentliche Regengüsse, doch ab etwa13 Uhr bekamen wir richtig schöne Sonne, teilweise großartigen blauen Himmel und es wurde richtig warm. Damit hatten wir laut den Wettervorhersagen gar nicht gerechnet. Umso mehr freuten wir uns über dieses Geschenk der Natur. Das bedeutete entsprechend auch, dass sich die Schlammsituation nicht verschlimmerte, sondern es sogar an manchen Stellen etwas abtrocknete.
An der Wackinger-Stage angekommen freuten wir uns sehr zu sehen, dass wir zum einen noch einen richtig guten Platz in 3-5 Reihe erwischen konnten und zum anderen, dass der Boden hier mit Mulch befestigt worden war – endlich etwas festeren Boden unter den Füßen, ohne steckenzubleiben.
Für uns war es jetzt noch eine halbe Stunde, bis Schandmaul die Bühne betreten sollte. Wir freuten uns sehr auf ihren Auftritt hier in Wacken. Während Poyenberg im Norden stimmungstechnisch eher enttäuschend war, erwarteten wir hier das Gegenteil. Wir waren sehr neugierig, wie die Metal-Gemeinde auf Marco reagieren und wie die Stimmung sein würde. Die Wackinger-Village füllte sich schnell, sodass wir guter Dinge waren, dass das Konzert gut werden würde. Wie gut, ahnten wir noch nicht.
Um 22:15 Uhr war es endlich soweit und Schandmaul enterte die Bühne. Mit großem Jubel wurde die Band begrüßt. Königsgarde eröffnete den Abend und die Stimmung war von Anfang an einfach großartig. Es ist bestimmt für eine Band ein aufregendes Erlebnis, vor so vielen Menschen zu spielen. Apropos so viele Menschen – Wacken war wirklich verrückt! Die Wacken-App und die Bildschirme seitlich der Bühne verkündeten die Nachricht, dass die Wackinger-Village VOLL ist! DANKE WACKEN, dass Ihr Schandmaul mit solch einer Masse an Menschen sehen wolltet. Das bestätigt doch nur, dass Marco seinen Job gut macht und dass so viele Menschen froh sind, dass es mit Schandmaul weitergeht. Und vor allem, dass so viele Fans geblieben sind und bleiben werden. Ihr seid einfach fantastisch! Vielleicht entscheidet sich Wacken nächstes Mal wieder dazu, Schandmaul auf die Hauptbühnen zu lassen und nicht in die Wackinger-Village abzuschieben – Lessons learned? 😉
Beim Tatzelwurm forderte Marco das Publikum tatsächlich auf, 3 Tatzelwürmer im Publikum zu bilden. Holy Wacken – auch das habt Ihr gerockt! Die Stimmung während des ganzen Konzertes war einfach bombastisch aus unserer Sicht. Vielleicht haben wir demnächst mal die Möglichkeit die Band zu fragen, wie sie den Auftritt empfunden haben. Leider hatten Schandmaul nur 60 Minuten Zeit zu spielen, sodass einige Songs natürlich aus der üblichen Setliste rausfallen mussten und das Konzert unglaublich schnell vorbeiflog. Trotzdem genossen wir jede Sekunde in dieser Atmosphäre. Wacken ist einzigartig. Jeder der sagt, es reicht, wenn man zu Hause sitzt und die Livestreams schaut – auf gar keinen Fall! Das muss man mal erlebt haben! Die Dimensionen des Geländes, die Atmosphäre, die Menschen und in einem Jahr wie diesem, natürlich auch den Schlammgeruch und die „Wattwanderung“ – Fitnessstudio inklusive 😉.
Nach dem Konzert suchten wir uns noch ein lauschiges Plätzchen, um etwas zu trinken und uns noch ein wenig zu unterhalten. Danach machten wir uns langsam auf den Weg nach Hause. Im Auto war es still, obwohl wir zu 5. waren. Jeder hing seinen Gedanken nach und musste diesen Tag erst einmal verarbeiten.
Ich hoffe, unser Einblick in diesen Tag hat Euch gefallen.
Viele Grüße
Marina








